Ich dachte erst dieser Film basiert auf einen Image Comic, wie ich aber feststellen musste, hat der Priest der über Maximum Press (die soviel ich weiß zu Image gehören) nichts mit diesem Hintergrund zu tun. Im Gegenteil dieser Film basiert lose auf die Comics von Hyung Min-woo, soll aber inhaltlich nicht viel gemein haben, außer der Grundidee.
Aber egal, was zählt ist das Ergebnis und das ist mehr als nur gelungen. Priest ist einer der coolsten Filme die ich kenne und gehört zu dem Tollsten, was sich Comicverfilmung nennen darf. Nicht nur das ich den etwas anderen Vampirhintergrund feier, nein auch die Machart und Atmosphäre des Films sind mehr als gelungen.
Alles spielt in einer Zukunftsdystopie. Die Menschen lagen seit Jahrhunderten im Krieg mit den Vampiren und haben in den unzähligen Kriegen nicht nur die Vampire nahezu ausgerottet und besiegt, sondern auch den Planeten in ein Ödland verwandelt. Und wer jetzt bei Vampiren an die Glitzerdinger aus Twilight und Co denkt, der ist hier falsch gewickelt. Mit Menschen haben diese Bestien nicht viel gemein, auch wenn sie wie sich im Film schnell herausstellt einen menschlichen Vampir erschaffen haben (das sollte eigentlich keinen Spoiler darstellen, da es sofort ersichtlich ist, wenn der Charkter ins Spiel kommt). Ansonsten sind diese Vampire wilde und erbarmungslose Kreaturen die nur die Jagd und den Blutdurst kennen. Als Antwort auf diese Bedrohungen haben die Menschen die Priester ausgebildet. Kinder mit besonderen Fähigkeiten und Reaktionsvermögen, die von der Kirche zu ultimativen Kampfmaschinen ausgebildet wurden.
Doch der Krieg mit den Vampiren ist vorbei, nur noch wenige von ihnen leben in Reservats, ihre alten Brutstöcke sind verlassen und die Menschen leben in gigantischen Städten umgeben von Ödland. Die Priester braucht niemand mehr und so versuchen diese irgendwie in den Städten zu überleben. Doch als ein Polizist aus dem Ödland einen Priester aufsucht um den Überfall auf dessen Bruder zu untersuchen und die Möglichkeit besteht das Vampire hinter diesem Angriff stecken, will die Kirche davon nichts wissen. Und so macht sich der Priester alleine auf um diesen Überfall zu untersuchen und zieht damit die Strafe der Kirche auf sich und wird von seinesgleichen gejagt. Doch schnell stellt der Priester fest, das weit mehr als nur ein einfacher Überfall hinter dieser Tat steckt.
Was diesen Film so besonders macht neben einer interessanten Geschichte, ist die Machart. Diese Dystopie wird brillant in Szene gesetzt und hier passt einfach alles zusammen. Der menschliche Vampir der als großer Widersacher auftritt wirkt zwar etwas Western-like, aber selbst das passt sehr gut ins Gesamtbild. Hier stimmt der Mix aus Action, Gewalt, Brutalität und Wahnsinn. Denn alleine die Umsetzung eines weiteren großen Vampirangriffs wird sehr ton- und bildgewaltig in Szene gesetzt und erinnert mich jetzt beim Schreiben gerade etwas an die Anfangsszene bei Apokalypse Now, als die Hubschrauber den Strand erobern, unterstütz von klassischer Musik.
Ich habe immer das Gefühl, das dieser Film nie so recht die Beachtung bekommen hat, die er eigentlich verdient hätte, denn hier hat man meiner Meinung nach alles richtig gemacht, aber der zweite Teil, den man sich mit dem Ende dieses Films offenhält kam bisher leider noch nicht raus. Dies ist definitiv einer meiner Lieblingsfilme.