Bei XCOM denkt man normalerweise an rundenbasierende Strategiegefechte gegen Aliens. Und so erwartete ich das auch von diesem Game. Dachte bislang das wäre eine Art alleinstehendes DLC zum Strategiehit. Doch schnell musste ich feststellen, das ich mich hier geirrt habe. Denn The Bureau ist ein Storygetriebener Third Person Shooter mit Taktikelementen.
Das Ganze spielt in den 20er Jahren in den USA. Als Agent Carter bekommt man den Auftrag einen Koffer in eine geheime Forschungsanlage zu bringen. Doch noch bevor man diesen Auftrag erfüllen kann, stellt man fest das es weit mehr mit der Fracht auf sich hat, als man denkt. Doch was genau erfährt man so schnell nicht. Aber als man plötzlich von einer Frau, die wie eine Besessene wirkt kaltblütig niedergeschossen wird, man aber kurz darauf wieder geheilt ist, merkt man das sich auf einmal alles ändern wird. Von den Aliens, die die Basis gerade in Schutt und Asche legen mal ganz abgesehen. Und so kämpft man sich durch die Basis und versucht seinen Auftraggeber zu finden und erhofft sich auch einige Erklärungen.
Die Welt wurde von den Outsidern, den Aliens überrannt und vom Militär ist nur noch die Geheimorganisation geblieben, die sich von nun an XCOM nennt. Und man wird aufgrund der Kampferfahrung und den Ereignissen in dieser Militärbasis zu einem der leitenden Agent von XCOM ernannt. Ob man will oder nicht, aber was bleibt einem schon übrig, wenn die ganze Welt von Aliens überrannt wird.
Optisch toll in Szene gesetzt und ich mag diesen 20er Jahre Charme. Das Spiel gewinnt dadurch einen besonderen Look und Charakter und mit einigen Grafikfiltern wird dieser Old School Charme noch weiter verstärkt. Und als XCOM Fan fühlt man sich sofort zu Hause, denn auch wenn die technische Einrichtung wesentlich primitiver wirkt, als bei dem Reboot des Taktikspiels, so erkennt man das alles irgendwie sofort wieder und fühlt sich schnell zu Hause. Die Animationen der Charaktere sind jetzt nicht immer so prickelnd, aber wie ich finde ausreichend und wer mich kennt, weiß das ich auf sowas wie Lippensynchronisation eigentlich kaum achte, wenn diese nicht enorm aus dem Ruder läuft. Das ist graphisch vielleicht nicht das aufwendigste Spiel, das muss es aber meiner Meinung nach nicht unbedingt sein, da hier vor allem die Atmosphäre wichtig ist und die wird optisch und auch soundtechnisch gut transportiert.
Auch die Einführung in die Story ist extrem gelungen und weiß einen sofort zu begeistern. Ob das bis zum Ende so durchgezogen werden kann, kann ich aktuell nicht sagen, aber ich habe schon gehört, das dies leider bis zum Ende etwas abnimmt. Wenn das stimmt wäre es schade, denn ich finde gerade die Erzählweise vom Anfang weiß einen sofort einzufangen und zu begeistern. Bisher habe ich vier Missionen gespielt und die haben sowohl von der Inszenierung, als auch von der Erzählweise wirklich Spaß gemacht. Zuerst der Überlebenskampf auf dem Stützpunkt, dann die Erkundung mit Kampf in der neuen Basis, der erste große Auftrag zur Evakuierung eines Wissenschaftlers und dann die erste frei Mission an der ich gerade dran bin. Das erinnert mich etwas an den PS3-Titel Resistance, auch wenn dieses Game dann etwas aufwendiger ist und einen etwas anderen düstereren Charakter hat.
Von der Steuerung kommt man sofort rein und die Kämpfe sind gut zu steuern. Wie bei Mass Effect hat man zwei Begleiter die einen Unterstützen sollen. Das bleibt aber meist beim „sollen“, denn im Gegensatz zu Mass Effect stellen diese sich meist recht dumm an. Denn wie in Mass Effect kann man ihnen Befehle zuweisen, doch nicht immer werden diese zur Zufriedenheit ausgeführt. Außerdem stellen die Jungs sich meist recht dumm an und spielen Kugelmagneten. So muss man diese immer wieder Heilen und wenn man selber nicht ordentlich zielt sieht man im Kampf gar kein Land. Bei einer Mission hatte ich zum Beispiel 55 Kills und meine Begleiter jeweils nicht einmal 10. Dafür musste ich sie aber meist im Reload-Rhythmus meiner Heilfähigkeit wieder aufpeppeln. Meist schickt man sie deswegen auf ein gemeinsames Ziel und kümmert sich selber um die Masse.
Das Waffenhandling hingegen finde ich zum Beispiel extrem gelungen. Auch der Umgang mit dem Scharfschützengewehr macht richtig Laune. Und die Waffen fühlen sich meist sehr gut an. Und auch die erbeuteten Alienwaffen wissen zu gefallen. Lediglich die teils extreme Munitionsknappheit ist etwas anstrengend. Während man in einigen Gebieten eine Mutionsbox nach der anderen findet, so gibt es gerade in Gebieten in denen richtig viel Gegner unterwegs sind dann kaum Nachschub. So versuche ich gerade bei einer einfachen Mission ein Gebiet zu befrieden in dem mir eine Alienwelle nach der anderen entgegen geworfen wird und ich schneller keine Munition mehr habe, als ich schauen kann. Und das nicht weil ich nichts treffen würde, sondern weil ich einfach nicht genügend Munition finde. Hier sind Lebenspunkte der Aliens in keinem Verhältnis zum Schaden den ich mit der vorhandenen Munition anrichten könnte. Aber auch dieses Problem werde ich zu meistern wissen.
Dies ist bisher nur ein erster Blick den ich auf das Spiel erhaschen konnte und bis auf das Problem mit der Munitionsmenge konnte mich das Spiel bis dato gut abholen. Ich werde hier noch weiter spielen und Euch später nochmal eine Zusammenfassung schreiben, ob und wie das Spiel das bis zum Ende durchziehen kann oder nicht. Der Ersteindruck nach 2 bis 3 Stunden Spielzeit ist aber schon mal sehr gut.